Warum ist Fruit of the Loom so billig?

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Warum ist Fruit of the Loom so billig? Diese Frage geistert vielen Händlern und Endverbrauchern schon seit längerem durch den Kopf, doch kann niemand so recht eine vernünftige Antwort darauf geben. Mit diesem Blog-Post wollen wir der Sache auf den Grund gehen. Wir schauen uns das Unternehmen etwas genauer an, um Erklärungen für die billigen Preise zu finden.

Steht billig für schlechte Qualität?

Billig hat mehr als nur ein Geschmäckle. Es steht stellvertretend für minderwertig oder schlecht. Und wenn etwas billig ist, kann es ja nicht qualitativ sein, oder?

Dabei beschreibt „billig“ erstmal nichts anderes, als dass der Preis niedrig ist. Die Milch im Supermarkt war heute billig. Über unzureichende Qualität sagt das Adjektiv erstmal erstmal rein gar nichts aus. Denn die Milch muss nicht gleich sauer sein, nur weil sie billig war.

Gleiches gilt für die Textilien von Fruit of the Loom. Viele denken, wenn die Shirts, Poloshirts oder Sweatshirts einen derart niedrigen Preis haben, dann sind sich auch schlecht. Das dies nicht der Fall ist, versuchen wir Ihnen durch die Betrachtung vieler preisbestimmender Faktoren zu erklären.

Produktion

Einer der wichtigsten Faktoren, warum Fruit of the Loom so billig ist, ist selbstverständlich die Produktion der Kleidungsstücke. Hier spielen vor allem drei Aspekte eine Rolle.

  1. Der Hersteller gibt an, eine integrierte Lieferkette sicherzustellen. Die Bekleidung werde zu 86% (Stand: 2021) in unternehmenseigenen Fabriken hergestellt, die restlichen 14% durch Dritte bzw. Lizenzpartner. Dadurch behalte das Unternehmen volle Kontrolle über das operative Geschäft und die Finanzen.[1] Anders ausgedrückt, plötzliche Preisänderungen durch externe Produktionsbeteiligte werden dadurch minimiert bzw. sogar ausgeschlossen.
  2. Die Produktionsprozesse auf den eigenen Baumwollfeldern und in den Hallen wurden über die Jahre hinweg optimiert, sodass die Kosten für den Rohstoffanbau und die Weiterverarbeitung gedrosselt werden konnten. Investitionen in moderne Technologien und Fertigungshallen steigern zudem die Effizienz.
  3. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, nutzt der Hersteller zwar die Marktvorteile im Hinblick auf Lohn- und Produktionskosten in Entwicklungs- und Schwellenländern, stellt aber auch sicher, dass sozial ethisch, fair und ökologisch produziert wird.[2]

Logistik/Distribution

Ein den Globus umspannendes Produktions- und Distributionsnetzwerk, das eine kontinulierliche und kurze Lieferkette ermöglicht, sorgt für geringe Beschaffungspreise.

Insbesondere der europäische bzw. deutsche Markt profitieren stark von dem Produktionsstandort in Marokko und dem Lager in Kaiserslautern.

Die Ware muss nicht erst weite Wege aus den USA oder Asien zu uns zurücklegen, was natürlich mit geringeren Kosten einhergeht.

Marketing

Mit über 160 Jahren Unternehmensgeschichte und emsiger Tätigkeit auf dem Feld der Produktion von Basisbekleidung hat der Großproduzent genügend Zeit gehabt, seine Produkte in die Welt zu tragen und ein gewaltiges Netzwerk an Groß- und Einzelhändlern aufbauen.

Kaum ein Textilunternehmen oder Endverbraucher kennt nicht Fruit of the Loom. All das macht große Investiotionen in Marketing weniger wichtig, was letztlich auch dazu führt, dass die Ersparnisse sich auch in billigen Handelspreisen niederschlagen.

Produktqualität

Mit der Produktqualität der Basic-Marke verhält es sich wie folgt. Es werden nämlich Basics für den Imprint- sowie den Retail-Markt produziert, die unterschiedliche Qualitäten aufweisen.

Imprint-Ware

Die Imprint-Ware bzw. die Kleidung zum Bedrucken und Besticken ist billiger, weil sie vornehmlich für die Weiterverarbeitung vorgesehen ist und in großen Mengen verkauft wird. Je höher die Abnahmemenge, desto besser sind die Konditionen. Sie besitzt kein sichtbares Logo auf der Außenseite, lediglich eines im Nacken.

Zusätzlich wird die Imprint-Ware nochmals nach Wertigkeit unterteilt. Man spricht auch von den Fruit of the Loom Qualitätsstufen.

Entsprechend den Bedürfnissen der Wiederverkäufer bzw. Textildrucker unterscheiden sich die Shirts, Polos, Hoodies ect. hinischtlich ihres Materials und der Verarbeitung. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass ein gewisser Standard nicht unterschirtten wird, und selbst die hochwertigen Artikel immer noch günstig sind.

Retail-Ware

Bei der Retail-Ware, also der Ware, die von Fruit of the Loom selbst verkauft wird oder direkt über den Einzelhandel, handelt es sich um blanko Bekleidung oder um solche, die mit dem Logo der Basic-Marke bedruckt oder bestickt wurde. Material und Verarbeitung sind sind meist etwas qualitativer, wobei sich die Qualität in weiten Teilen nicht groß von der Imprint-Ware unterscheidet. Sprich, die Retail-Ware ist teurer aufgrund der Produkteingeschaften und des Branding.

Ein ehrliches Wort am Ende

Zurück zu der Frage, ob billig gleichgesetzt werden kann mit schlecht oder minderwertig. Durch die Kontrolle über den gesamten Produktionsprozess, Audits durch externe, unabhängie Organisationen, Selbstverpfiichtungen und Zertifizierungen im Hinblick auf faire und umweltfreundliche Produktion stellt Fruit of the Loom sicher, dass die Qualität durchweg hoch bleibt.

Von minderwertigen Textilprodukten kann somit nicht nicht die Rede sein. Und ein billiger Preis ist demnach kein Ausschlusskriterium für gute Qualität.

Was wir aber dennoch nicht verschweigen wollen: Nicht jedes Fruit of the Loom T-Shirt, Polo, Sweatshirt, Longsleeve etc. ist gleichermaßen für den Textildruck geeignet. Manche von ihnen bringen nicht die gewünschten Ergebnisse hervor, die vom Hersteller versprochen wurden.

Aber keine Sorge, wir haben alle Artikel des Textilproduzenten aus Kentucky auf ihre Bedruckbarkeit getestet und nur diejenigen als veredelbar gekennzeichnet, die es auch wirklich sind.

Fruit of the Loom: Warum so billig? Ein Fazit.

Fassen wir also nochmal zusmammen, warum Fruit of the Loom so billig ist.

  1. Geringe Abhängigkeit bei der Produtkion und den Finanzen macht Preiserhöhungen im Voraus absehbar und ermöglicht rasches Gegensteuern.
  2. Moderene Technologien und Fabrikhallen verringern die Produktionskosten.
  3. Nutzung der Marktvorteile von Entwicklungs- und Schwellenländern bei gleichzeitiger Wahrung sozialverträglicher und umweltbewusster Produktion.
  4. Kurze und günstige Lieferketten
  5. Einsparungen beim Marketing, da große Markenbekanntheit bei der Zielgruppe.
  6. Produkte mit unterschiedlichen Qualitätsstufen.

Foto von Marcel Strauß