Warum ist Fruit of the Loom so billig?

Lesedauer: 3 Minuten

Warum ist Fruit of the Loom so billig? Diese Frage geistert vielen HĂ€ndlern und Endverbrauchern schon seit lĂ€ngerem durch den Kopf, doch kann niemand so recht eine vernĂŒnftige Antwort darauf geben. Mit diesem Blog-Post wollen wir der Sache auf den Grund gehen. Wir schauen uns das Unternehmen etwas genauer an, um ErklĂ€rungen fĂŒr die billigen Preise zu finden.

Steht billig fĂŒr schlechte QualitĂ€t?

Billig hat mehr als nur ein GeschmĂ€ckle. Es steht stellvertretend fĂŒr minderwertig oder schlecht. Und wenn etwas billig ist, kann es ja nicht qualitativ sein, oder?

Dabei beschreibt „billig“ erstmal nichts anderes, als dass der Preis niedrig ist. Die Milch im Supermarkt war heute billig. Über unzureichende QualitĂ€t sagt das Adjektiv erstmal erstmal rein gar nichts aus. Denn die Milch muss nicht gleich sauer sein, nur weil sie billig war.

Gleiches gilt fĂŒr die Bekleidung von Fruit of the Loom. Viele denken, wenn die Shirts, Poloshirts oder Sweatshirts einen derart niedrigen Preis haben, dann sind sich auch schlecht. Das dies nicht der Fall ist, versuchen wir Ihnen durch die Betrachtung vieler preisbestimmender Faktoren zu erklĂ€ren.

Produktion

Einer der wichtigsten Faktoren, warum Fruit of the Loom so billig ist, ist selbstverstĂ€ndlich die Produktion der KleidungsstĂŒcke. Hier spielen vor allem drei Aspekte eine Rolle.

  1. Der Hersteller gibt an, eine integrierte Lieferkette sicherzustellen. Die Bekleidung werde zu 86% (Stand: 2021) in unternehmenseigenen Fabriken hergestellt, die restlichen 14% durch Dritte bzw. Lizenzpartner. Dadurch behalte das Unternehmen volle Kontrolle ĂŒber das operative GeschĂ€ft und die Finanzen.[1] Anders ausgedrĂŒckt, plötzliche PreisĂ€nderungen durch externe Produktionsbeteiligte werden dadurch minimiert bzw. sogar ausgeschlossen.
  2. Die Produktionsprozesse auf den eigenen Baumwollfeldern und in den Hallen wurden ĂŒber die Jahre hinweg optimiert, sodass die Kosten fĂŒr den Rohstoffanbau und die Weiterverarbeitung gedrosselt werden konnten. Investitionen in moderne Technologien und Fertigungshallen steigern zudem die Effizienz.
  3. Um wettbewerbsfÀhig zu bleiben, nutzt der Hersteller zwar die Marktvorteile im Hinblick auf Lohn- und Produktionskosten in Entwicklungs- und SchwellenlÀndern, stellt aber auch sicher, dass sozial ethisch, fair und ökologisch produziert wird.[2]

Logistik/Distribution

Ein den Globus umspannendes Produktions- und Distributionsnetzwerk, das eine kontinulierliche und kurze Lieferkette ermöglicht, sorgt fĂŒr geringe Beschaffungspreise.

Insbesondere der europÀische bzw. deutsche Markt profitieren stark von dem Produktionsstandort in Marokko und dem Lager in Kaiserslautern.

Die Ware muss nicht erst weite Wege aus den USA oder Asien zu uns zurĂŒcklegen, was natĂŒrlich mit geringeren Kosten einhergeht.

Marketing

Mit ĂŒber 160 Jahren Unternehmensgeschichte und emsiger TĂ€tigkeit auf dem Feld der Produktion von Basisbekleidung hat der Großproduzent genĂŒgend Zeit gehabt, seine Produkte in die Welt zu tragen und ein gewaltiges Netzwerk an Groß- und EinzelhĂ€ndlern aufbauen.

Kaum ein Textilunternehmen oder Endverbraucher kennt nicht Fruit of the Loom. All das macht große Investiotionen in Marketing weniger wichtig, was letztlich auch dazu fĂŒhrt, dass die Ersparnisse sich auch in billigen Handelspreisen niederschlagen.

ProduktqualitÀt

Mit der ProduktqualitĂ€t der Basic-Marke verhĂ€lt es sich wie folgt. Es werden nĂ€mlich Basics fĂŒr den Imprint- sowie den Retail-Markt produziert, die unterschiedliche QualitĂ€ten aufweisen.

Imprint-Ware

Die Imprint-Ware bzw. die Kleidung zum Bedrucken und Besticken ist billiger, weil sie vornehmlich fĂŒr die Weiterverarbeitung vorgesehen ist und in großen Mengen verkauft wird. Je höher die Abnahmemenge, desto besser sind die Konditionen. Sie besitzt kein sichtbares Logo auf der Außenseite, lediglich eines im Nacken.

ZusÀtzlich wird die Imprint-Ware nochmals nach Wertigkeit unterteilt. Man spricht auch von den Fruit of the Loom QualitÀtsstufen.

Entsprechend den BedĂŒrfnissen der WiederverkĂ€ufer bzw. Textildrucker unterscheiden sich die Shirts, Polos, Hoodies ect. hinischtlich ihres Materials und der Verarbeitung. Hierbei ist aber zu berĂŒcksichtigen, dass ein gewisser Standard nicht unterschirtten wird, und selbst die hochwertigen Artikel immer noch gĂŒnstig sind.

Retail-Ware

Bei der Retail-Ware, also der Ware, die von Fruit of the Loom selbst verkauft wird oder direkt ĂŒber den Einzelhandel, handelt es sich um blanko Bekleidung oder um solche, die mit dem Logo der Basic-Marke bedruckt oder bestickt wurde. Material und Verarbeitung sind sind meist etwas qualitativer, wobei sich die QualitĂ€t in weiten Teilen nicht groß von der Imprint-Ware unterscheidet. Sprich, die Retail-Ware ist teurer aufgrund der Produkteingeschaften und des Branding.

Ein ehrliches Wort am Ende

ZurĂŒck zu der Frage, ob billig gleichgesetzt werden kann mit schlecht oder minderwertig. Durch die Kontrolle ĂŒber den gesamten Produktionsprozess, Audits durch externe, unabhĂ€ngie Organisationen, Selbstverpfiichtungen und Zertifizierungen im Hinblick auf faire und umweltfreundliche Produktion stellt Fruit of the Loom sicher, dass die QualitĂ€t durchweg hoch bleibt.

Von minderwertigen Textilprodukten kann somit nicht die Rede sein. Und ein billiger Preis ist demnach kein Ausschlusskriterium fĂŒr gute QualitĂ€t.

Was wir aber dennoch nicht verschweigen wollen: Nicht jedes Fruit of the Loom T-Shirt, Polo, Sweatshirt, Longsleeve etc. ist gleichermaßen fĂŒr den Textildruck geeignet. Manche von ihnen bringen nicht die gewĂŒnschten Ergebnisse hervor, die vom Hersteller versprochen wurden.

Aber keine Sorge, wir haben alle Artikel des Textilproduzenten aus Kentucky auf ihre Bedruckbarkeit getestet und nur diejenigen als veredelbar gekennzeichnet, die es auch wirklich sind.

Fruit of the Loom: Warum so billig? Ein Fazit.

Fassen wir also nochmal zusmammen, warum Fruit of the Loom so billig ist.

  1. Geringe AbhÀngigkeit bei der Produtkion und den Finanzen macht Preiserhöhungen im Voraus absehbar und ermöglicht rasches Gegensteuern.
  2. Moderne Technologien und Fabrikhallen verringern die Produktionskosten.
  3. Nutzung der Marktvorteile von Entwicklungs- und SchwellenlÀndern bei gleichzeitiger Wahrung sozialvertrÀglicher und umweltbewusster Produktion.
  4. Kurze und gĂŒnstige Lieferketten
  5. Einsparungen beim Marketing, da große Markenbekanntheit bei der Zielgruppe.
  6. Produkte mit unterschiedlichen QualitÀtsstufen.

Foto von Marcel Strauß